Q&A Spendenindustrie
Gemeinnützigkeit einfach erklärt – das steckt wirklich dahinter.
Spenden ist super, aber wisst ihr wirklich, was "gemeinnützig" bedeutet? Dieser Post erklärt, wie eine Organisation diesen Status bekommt, welche Vorteile er bringt (Spoiler: Steuern spielen eine Rolle!) und wo die Grenzen sind. Ideal für alle, die Gutes tun wollen und verstehen möchten, wie das System funktioniert.
Hey donistas,
wir alle kennen das Gefühl, etwas bewegen zu wollen. Ob durch Spenden oder ehrenamtliche Arbeit – viele von uns wollen einen Beitrag leisten. Aber was bedeutet es eigentlich, wenn eine Organisation als "gemeinnützig" bezeichnet wird? 🤔
Was bedeutet Gemeinnützigkeit?
Gemeinnützigkeit ist mehr als nur ein Buzzword. Es ist ein rechtlicher Status, der Organisationen steuerliche Vorteile bietet, wenn sie selbstlos die Allgemeinheit fördern. In Deutschland ist Gemeinnützigkeit rechtlich klar definiert. Eine Organisation erhält diesen Status, wenn sie das Allgemeinwohl fördert, insbesondere in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Bildung, Kunst, Kultur, Förderung des Sports sowie der Gesundheit, der Völkerverständigung und der Entwicklungshilfe. Um als gemeinnützig anerkannt zu werden, muss eine Organisation ihre Mittel ausschließlich für diese Zwecke verwenden.
Vorteile der Gemeinnützigkeit
Organisationen mit diesem Status genießen Steuererleichterungen. Das bedeutet, dass Spenden an diese Organisationen steuerlich absetzbar sind, was sie für uns Spender attraktiver macht. Aber es bedeutet auch, dass die Organisation selbst weniger Steuern zahlt und somit mehr Geld für ihre satzungsgemäßen Zwecke zur Verfügung hat. Die Steuerbehörden prüfen dies genau, was bedeutet, dass Transparenz und Nachvollziehbarkeit für gemeinnützige Vereine, Stiftungen und gGmbHs (g=”gemeinnützige”) unerlässlich sind. Aber Achtung: nur die Berichte der gGmbHs sind öffentlich zugänglich (www.unternehmensregister.de).
Worauf solltet ihr achten?
Die Vielfalt im Spendenwesen ist groß. In Deutschland gibt es über 615.000 eingetragene Vereine und ca. 24.500 Stiftungen bürgerlichen Rechts, die fast alle als gemeinnützig anerkannt sind. Aber wie behält man den Überblick und findet die, die wirklich etwas bewirken?
DZI Spenden-Siegel: Der DZI Spenden-Almanach 2024 enthält Portraits von 230 Organisationen, die das DZI Spenden-Siegel tragen. Die Kriterien für die Zuerkennung des Siegels lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Leitung und Aufsicht sind wirksam
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sind klar, wahr und offen
Eher niedriger Anteil der Verwaltungs- und Marketingkosten am Gesamtbudget
Regionale Organisationen: Oftmals sind kleinere, regionale Organisationen besonders vertrauenswürdig, da man sie besser einschätzen kann.
Transparenz: Seriöse Organisationen legen offen, wie sie ihr Geld verwenden. Achtet auf klare Informationen und authentische Fotos mit Bezug zu den Projekten.
Grenzen der Gemeinnützigkeit
Es ist wichtig zu wissen, dass der Status "gemeinnützig" kein Freifahrtschein ist. Organisationen müssen sich regelmäßig vom Finanzamt prüfen lassen und ihre Mittel satzungsgemäß verwenden.
Nicht jede wohltätige Initiative kann sich als gemeinnützig registrieren lassen. Zum Beispiel:
Politische Organisationen: Parteien oder aktivistische Gruppen erhalten meist keine Gemeinnützigkeit, wenn sie als „zu politisch“ gelten (siehe Streit um Attac oder Campact).
Wirtschaftliche Aktivitäten: Eine Organisation darf Gewinne erzielen, aber diese müssen dem gemeinnützigen Zweck dienen. Wenn eine NGO z. B. teure Coaching-Seminare verkauft und das Geld nicht in ihre eigentliche Mission reinvestiert, kann das problematisch sein.
Fragwürdige Effizienz: Einige gemeinnützige Organisationen geben einen Großteil ihres Budgets für Verwaltung, Marketing oder hohe Gehälter aus – was nicht illegal ist, aber Spender:innen oft nicht bewusst ist.
Was heißt das für uns?
1. Nicht blind auf das Label vertrauen: Prüft, wohin eure Spenden gehen. Transparenzberichte oder Organisationen wie DZI oder Effektiv Spenden helfen.
2. Ergebnisse, nicht Erlebnisse: Achtet darauf, dass die Organisation Ergebnisse erzielt und nicht nur über ihre Aktivitäten berichtet.
3. Nicht-gemeinnützig heißt nicht schlecht: Manche Initiativen oder Graswurzelbewegungen leisten großartige Arbeit, auch ohne das offizielle Label.
4. Alternativen überlegen: Geld ist knapp? Zeitspenden, ehrenamtliche Arbeit, das Verbreiten von wichtigen Themen, ober Spenden beim Einkaufen sind ebenfalls wertvolle Beiträge!
Ich hoffe, dieser Beitrag hat euch geholfen, den Begriff "Gemeinnützigkeit" besser zu verstehen.
Euer Michael
Ganz wichtiger Disclaimer: Diese Inhalte dienen ausschließlich eurer Information. Dies ist keine Steuer- oder Rechtsberatung. Wir haften für keine etwaigen Schäden. Für den Inhalt fremder, verlinkter Seiten sind wir nicht verantwortlich. Recherchiert online, z.B. bei lexware, smartsteuer usw., denn Gesetze und Verordnungen können sich jederzeit ändern. Bei Fragen wendet euch bitte unbedingt an einen Steuerberater.
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Steuervorteile für Spender: Was springt für dich raus?
Spenden an gemeinnützige Organisationen sind steuerlich absetzbar, wodurch sich deine Steuerlast verringert. Bis zu 20 % deines Einkommens kannst du als Spenden geltend machen. Für Spenden bis 300 Euro reicht ein einfacher Nachweis. Achte darauf, dass die Organisation als gemeinnützig anerkannt ist.
Hey donistas!
Wir stoßen immer wieder auf Fragen zum Thema Spendenabzug. Viele denken, das sei nur was für Großverdiener – stimmt aber nicht! Lass uns mal durchrechnen, was es dir wirklich bringt.
Wie funktioniert's?
Deine Spende reduziert dein zu versteuerndes Einkommen. Heißt: Wenn du 100 € spendest, wird dein Einkommen um genau diesen Betrag kleiner gerechnet. Cool, oder? Der tatsächliche "Rabatt" hängt dann von deinem persönlichen (Grenz-)Steuersatz ab. (Der Grenzsteuersatz ist der, der für einen zusätzlichen bzw. gespendeten € Einkommen zu zahlen ist. Je höher das Einkommen, desto höher ist der Grenzsteuersatz.)
Was bedeutet das konkret?
Sonderausgaben: Spenden an gemeinnützige Organisationen können in der Steuererklärung als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Das reduziert dein zu versteuerndes Einkommen und somit die Steuerlast.
Höchstbeträge: Du kannst Spenden bis zu 20 % des Gesamtbetrags deiner Einkünfte als Sonderausgaben absetzen. Wenn du mehr spendest, keine Panik: Überschreitende Beträge können in das nächste Steuerjahr vorgetragen werden.
Nachweis: Für Spenden bis zu 300 € reicht meist ein einfacher Nachweis, wie ein Kontoauszug. Bei höheren Beträgen brauchst du eine offizielle Spendenbescheinigung der gemeinnützigen Organisation.
Achtung, Stolperfallen!
Gemeinnützigkeit: Nicht jede Organisation ist auch wirklich aus steuerlicher Sicht gemeinnützig. Check das vorher auf der Website des Finanzamts oder frag direkt bei der Organisation nach.
Auslandsspenden: Bei Spenden ins Ausland wird's komplizierter. Sie sind oft nur unter bestimmten Bedingungen absetzbar. Informiere dich gut!
Es geht nicht nur ums Geld
Auch Sachspenden können steuerlich geltend gemacht werden. In diesem Fall muss die Spendenbescheinigung den genauen Wert und die Beschreibung der gespendeten Gegenstände enthalten, einschließlich Alter, Zustand und ursprünglichem Kaufpreis. Die Wertermittlung stellt die Empfänger häufig vor größere Probleme. Bei neuen Gegenständen ergibt sich der Wert aus der Rechnung. Bei gebrauchten Gegenständen aber muss der Marktwert geschätzt werden. Hierbei können Preise ähnlicher Artikel in Kleinanzeigen oder Online-Marktplätzen als Referenz dienen.
Ähnliches gilt übrigens auch bei Vermächtnissen, also wenn jemand etwas an eine gemeinnützige Organisation vererbt.
Ein kritischer Gedanke
Wie gesagt: je höher dein (Grenz-)Steuersatz, desto größer sind die Steuervorteile und desto mehr von deiner Spende wird durch den Staat und damit durch alle Steuerzahler finanziert. Denn die nicht von dir gezahlten Steuern fehlen dem Staat und müssen daher anderswo eingezogen werden.
Klingt ungerecht? Ist vielleicht auch so. ABER bei einem maximalen Grenzsteuersatz in Deutschland von 45%, stammt immer mehr als die Hälfte der gemachten Spende aus dem Portemonnaie des Spenders. In Summe kann also deutlich mehr Gutes mit Spenden getan werden, als ohne, d.h. nur durch Steuergelder.
Missverständnisse
Viele denken, Spendenabzug lohnt sich nur für Gutverdiener. Falsch! Jeder, der Gutes tun will, spendet und Steuern zahlt, kann profitieren. Also macht eine Steuererklärung, damit die Spende auf Euer Einkommen angerechnet wird. Es ist kein Allheilmittel, aber ein netter Bonus für dein Engagement.
Vergesst nicht, dass es auch andere Wege gibt, gutes zu tun: ehrenamtliche Mitarbeit zum Beispiel. Oder ihr nutzt z.B. donista, um bei euren online-Einkäufen Spenden zu sammeln.
Euer Michael
Ganz wichtiger Disclaimer: Diese Inhalte dienen ausschließlich eurer Information. Dies ist keine Steuer- oder Rechtsberatung. Wir haften für keine etwaigen Schäden. Für den Inhalt fremder, verlinkter Seiten sind wir nicht verantwortlich. Recherchiert online, z.B. bei lexware, smartsteuer usw., denn Gesetze und Verordnungen können sich jederzeit ändern. Bei Fragen wendet euch bitte unbedingt an einen Steuerberater.
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